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Freitag, 29. April 2011

Besuch im Generalkonsulat der vereinigten Staaten von Amerika

Exklusivreportage
28. April 2011. Es ist zehn Uhr am Morgen. Wir haben mit zehn anderen Studierenden die eher einmalige Gelegenheit, in das amerikanische Generalkonsulat gehen zu dürfen. Es ist eines der sichersten Häuser in Deutschland.
Als wir ankamen, mussten wir auf der Straße unsere Personalausweise abgeben. Ein Polizist ging damit in ein Container und überprüfte alles. Wir wurden durchgelassen. Wir kamen in kleines Vorhaus mit zwei besonderen Polizisten. Wir mussten wieder unsere Personalausweise abgeben, diesmla aber über den gasamten Zeitraum des Aufenthaltes.
Handys, Kameras und LapTops durften nicht mitgeführt werden. Kugelschreiber mussten ersteinmal von en Beamten kontrolliert werden.

Jeder kann sich im Konsulat Rat holen, insofern er ein Aliegen in Bezug auf die USA hat und er sich vorher einen Termin besorgt hat.


Informationstruktur
Das Außenministerium in Washington (USA) gibt Informationen an die US-Botschaft in Berlin weiter. Die Botschaft wertet die Informationen aus und gibt sie an die fünf deutschen Generalkonsulate weiter. Diese befinden sich in Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, München und Leipzig.
Wir befinden uns übrigens im Leipziger Generalkonsulat, dieses ist für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen verantwortlich.

Wird ein Besuch einer wichtigen amerikanischen Person, wie zum Beispiel Barack Obama, in einem der drei neuen Bundesländer geplant, so ist das Generalkonsulat in Leipzig für die Organisation des Aufenthaltes verantwortlich, es kann sich Unterstützung von mindestens einem der anderen Konsulate holen.



Allgemeines
Konsulate vergeben, wie oft gedacht wird, Visa. Dafür ist einzig und allein die Botschaft in Berlin verantwortlich.
Ein Konsulat kümmert sich um Dienste für amerikanische Bürger.
Der Konsul, bzw. die Konsulin, im für drei Jahre im Amt. Die aktuelle Konsulin, Frau Katherine Brucker, wird im Juli vom Amt abgesetzt, da sie bereits einige Zeit als Generalkonsulin in Leipzig tätig war. Sie war bereits in Bonn für drei Jahre im Dienst. Die Konsule müssen eine Deutschprüfung, bzw. eine Prüfung der Sprache, in dem man Konsul werden möchte, ablegen.

Mal gab es Konsulate in Ostdeutschland und mal nicht. Wir setzten geschichtlich mal 1941 ein. Da wurde das Leipziger Generalkonsulat für 50 Jahre geschlossen. 1991 eröffnete es wieder und seit 1992 ist es dort, wo es jetzt ist. Auf der Wilhelm-Seyfferth-Straße 4 in 04107 Leipzig.
Leipzig wurde desshalb als Standort für ein Konsulat in Ostdeutschland bzw. den neuen Bundesländern gewählt, da es am Zentralsten liegt.



Das gab es zu Erleben
Wenn Ihr mal an einer solchen Aktion teilnehmen wollt, dann erwartet Euch so einiges. Wir haben einmal aufgeführt, was bei unserem termin so alles los war.
1) Kontrollen aller Beteiligten
2) Vorstellung des Konsulates und aller Beschäftigten
3) Führung durch das Gebäude
4) Diskussionsrunde (Themen wurden durch Teilnehmer ausgewählt: Obma, seine Gesundheitspolitik, Todesstrafe)
5) Frau Generalkonsulin Brucker und Herr Konsul Sewart (Leiter Presse- und Kulturabteilung)
6) Videokonferenz mit Ashley White (stellvertretende Leiterin der Presseabteilung in der Botschaft)



Interview
Im Rahmen der Diskussionsrunde mit Frau Generalkonsulin Brucker und Herrn Konsul Seward hatten wir die Möglichkeit, einige Fragen zu stellen:

SPEKTRUM: Wie schwer fällt es einen, als Diplomat immer die Meinung der Regierung zu vertreten, auch wenn es vielleicht nicht die eigene ist?
Generalkonsulin Brucker: Das ist nicht so schwer, wir berichten der Botschaft in Berlin eigentlich nur, was hier so los ist. Zum Beispiel bei den Wahlen in Sachsen-Anhalt haben wir darüber berichtet, wie die "Linke" abschneidet.
Konsul Seward: Wir müssen vorallem wissen, was hier in Deutschland politisch los ist.

Wie gewöhnt man sich an den drei Jahres Rythmus?
Brucker: Man gewöhnt sich gut an den Rythmus.
Seward: Er schützt uns vor allem vor dem "Go-Native", dass wir hier alles verstehen. Wir sollen ja nur darüber berichten.

Wie würden sie die deutsche von der amerikanischen Demokratie unterscheiden?
Seward: Es sind beides Demokratien, aber beide sind sehr unterschiedlich. Es gibt Unterschiede, auf die möchte ich jetzt jedoch nicht eingehen. Ich kann aber soviel verraten, dass ich das Parteisystem faszinierend finde. Wir, die USA, wollen auch nicht die Systeme beurteilen und sagen "Das ist besser!".
Brucker: Die 50 Bundesstaaten sind bei uns in den USa nicht so wichtig, wie hier die 16 Bundesländer, das ist auch noch ein Unterschied.

Wie findet man DIE EINE Kultur in einem Staat, der so viel hat?
Brucker: Man sucht sich aus jedem Bereich die beste aus.
Bei "Thanksgiving", zum Beispiel, habe ich privat kleine Hefte erstellt und erklärt, was einem diese Kultur bringt. Oder wenn wir zu Hause Musik machen, amerikanische Musik meistens, gibt es auch amerikanisches Essen. Somit suche ich mir auch privat immer die beste Kultur aus.
Seward: Immigranten können die politische Kultur sehr schnell in den USA erlernen, auch wenn sie nur wenig Englisch können.

Warum sind Sie Diplomaten gewurden?
Seward: (Vor dem Interview) Da saß mal ein Mann und rauchte jeden Tag eine Zigarre und las die Zeitung. Da sagte ich mir, den Job will ich auc hhaben.
(Im Interview) Ich wurde in Deutschland geboren und bekam deutsche Lieder praktisch in die Wiege gelegt und dadurch stand es auf meiner Wunschliste. Die deutsche Sprache (auch die Grammatik) gefiel mir gut, Russisch habe ich dann später auch noch gelernt.
Dann wolte ich nach Deutschland. Das State-Department schickte mich zunächst drei Mal in den russisch-sprachigen Raum. Später wurde ine Stelle in Frankfurt frei. Und schon ein Jahr danach landete ich in Leipzig.
Man muss sich bei uns in den USA eine zweite Sprache als Diplomat aussuchen, da ist man natürlich sehr eingeschränkt mit der Wahl späterer Jobs.
Die Wahl der Zweitsprache ist eine entscheidung für das Leben.
Brucker: Ich wollte im Ausland arbeiten und ahbe ein Konsulat in Deutschland gesehen. Ich habe eine Stelle für 2007 auf der Liste stehen sehen und 2008 wurde sie frei. Nun bin ich hier.

Welche Themengebiete werden in Deutschland analysiert, was interssiert die USA?
Brucker: Die Solarbranche und erneuerbare Energien, Industrielles, die Umwelt und einiges mehr. Das sind so ein paar wichtige Faktoren, die die USA interessieren. Die internationalen Schulen in Weimar, Leipzig und Dresden sind für uns auch sehr wichtig, für Unternehmen, die zum Beispiel Familien nach Deutschland schicken. Die Wirtschaft ist natürlich auch sehr wichtig.
Rechtsextremismus?
Brucker: Rechtextremismus ist ebenfalls sehr wichtig, weil es für Schlagzeilen sorgt. Die Infos, dass mehr Menschen gegen die Nazis sind, fehlen überall auf der Welt. Man kann immer nur lesen "6.000 Nazis demonstrieren in Dresden" oder ähnliches. Das es eigentlich viel mehr Gegendemonstranten gibt, berichtet niemand von der amerikanischen Presse. Das melden wir dann dem Außenministerium und der Botschaft.

Was sind für Amerikaner Kommunisten oder Sozialisten? Warum sind die schlecht?
Seward: Das ist ein Klisché. Die Nationalsozialisten warben ja damals auch mit 'sozialismus'. Wenn dann jemand bei uns von Sozialismus redet, ist das was schlechtes, man denkt ja immer an diese Zeit zurück.
Brucker: Einige wissen nicht, was es ist, aber wissen, dass es etwas schlechtes ist.
Seward: Sozialismus sollte man politisch nicht in den USA verwenden. Das garantiert den Untergang des vertretenen Systems.

Seward allgemein: Wir verstehen nciht, warum sich die Bürger in Deutschland bei Meldestellen, Standeamt und sonstigen abmelden müssen, wenn sie umziehen. Das gibnt es so bei uns nicht. Nein, wir melden uns nur beim Post-Office.



Videokonferenz
Wärend der Videokonferenz sprachen wir mit Ashley White, stellvertretende Leiterin der Presseabteilung in der amerikanischen Botschaft in Berlin.

SPEKTRUM: Wie unterscheidet sich die Arbeit in der Botschaft von der, in diesem Konsulat? Was macht den Botschafter so besonders?
White: Es ist fast die selbe Arbeit, wie dem Konsulat, in dem Ihr gerade seid.
Der Botschafter gibt mindestens zwei öffentliche Reden pro Woche (in Schulen, öffentlichen Einrichtungen, etc.) und zwei bis drei Pressekonferenzen pro Woche.

Zum Thema Überschuldung in den USA: Kann man von den Schulden wieder runterkommen?
Es ist ein großes Problem, wir wollen die Neuverschuldung so weit wie möglich minimieren. Es wird schwierig. Aber wir haben Hoffnung und können versprechen, dass wir hart daran arbeiten.

Wie wird in der Botschaft mit Diplomatdepechen und WikiLeaks umgegangen?
Der Botschafter ist sehr böse darüber, dass solche Straftaten begangen werden. Das amerikanische Justizministerium untersucht Assanges Taten und übermittelt uns die Ergebnisse.
Das was die Presse weltweit getan hat ist nicht verboten und finden wir korrekt. Der Botschafter findet die gesamte Situation auch peinlich.

Wie erklären Sie das, was in Afghanistan geschehen ist?
Das Verteidungsministerium sagt, dass ist eine Schande und dem schließen wir uns an. In den USA haben sie eine das Recht auf einen fairen Prozess und den werden sie bekommen.
Das ist eine Schande!

Würden Sie mal mit dem Botschafter tauschen wollen?
Es funktioniert so ganz gut. Der Botschafter ist sehr bekannt, öffentlich und freundlich. Ich möchte nicht mit ihm tauschen, er steht hinter allem, was wir hier tun.
Er will auch so viele Deutsche, wie nur möglich sehen. Er reist auch gerne.

In der Botschaft beantwortewn wir solche Fragen eigentlich nicht. In solchen Fällen wenden wir uns direkt an Washington. Die Presse eigentlich auch. Die wissen schon, dass wir oft keine Aussagen zu solchen Fragen geben können.



kommende Veranstaltungen
Das Generalkonsulat, oder wie es eigentlich in Englisch richtig lautet "Consulate General of the United States of America", ist auch auf verschiedenen Veranstaltungen in Mitteldeutschland vertreten und veranstaltet auch selbst viel.
Alle Veranstaltungen und Informationen findet Ihr auf leipzig.usconsulate.gov/upcoming_events.html, wir haben Euch drei rausgesucht, die Euch interessieren könnten:
16. - 18. Mai 2011 US-Generalkonsulat Leipzig on tour: Mit dem Fahrrad von Lutherstadt Wittenberg über Torgau, Strehla, Riesa, Meissen, Radebeul, Dresden, Pirna bis nach Bad Schandau.
28. Juni 2011 Frauen-Fußball WM: USA - Nordkorea im Rudolph-Harbig-Stadion Dresden
2. - 4. September 2011 Tag der Sachsen: Informationsstand beim Tag der Sachsen in Kamenz



Mehr Informationen
Noch mehr Infos zum Generalkonsulat findet Ihr auf folgenden Links:

U.S. Government
Leipziger Generalkonsulat

About The USA (digitale Bibliothek)
InfoUSA (digitale Bibliothek)
FedStats (Statistiken)
U.S. Census Bureau (Statistiken)

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